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Ein Interview mit Reinhold von Roswitha Wenzel

Durch Yoga zur Mitte finden

Die Yogaschule Sommerland ist eine Schule mit Tradition. Reinhold Naderer erklärt, was sie auszeichnet.

frei nach Baird Spaulding
Ihr bildet in erster Linie Yogalehrer aus.
Wodurch unterscheidet sich Euer Angebot zu den mittlerweile vielen anderen ?

Unser Ausbildungszentrum Yogaschule Sommerland schwimmt nicht mit dem Mainstream, sondern strebt danach mehr zu SEIN als zu scheinen. Obwohl wir auch therapeutisches Yoga unterrichten und eine ärztliche Prüfung anbieten, bleiben wir nicht beim körperlichen Hatha-Yoga stehen. Wir nennen unseren Ansatz ganzheitlich-transformatives Yoga, das vor allem die schlummernden Potentiale der Teilnehmer erwecken und fördern will.

Um hierfür einen ausreichend tragfähigen und fruchtbaren Boden für die Entfaltung von Geist und Seele zu schaffen, stellen wir für unsere Ausbildungen einen Zeitraum von 3 Jahren zur Verfügung. Ein gedüngter Grashalm schießt freilich schnell aus dem Boden, der allerdings schon bei leichtem Wind abknickt. Eine Eiche dagegen nimmt sich ihre natürliche Wachstumszeit und dadurch hält sie selbst Stürmen dauerhaft stand. Wir geben uns die Zeit um ein stabiles Fundament für ganzheitliches Wachstum nachhaltig aufzubauen. Je länger die Ausbildung dauert, umso besser, um „Eichen“ wachsen zu lassen.

Yoga ist ursprünglich auf den ganzheitlichen Menschen ausgerichtet, das heißt nicht nur auf den Körper sondern auch auf Geist und Seele. Es gibt eben grundsätzlich vier gravierende Hauptyogarichtungen, die auf die vier Charaktertypen und Naturelle des Menschen eingehen. Letztere beziehen wir in unsere Ausbildung ein um diese in jedem Teilnehmer zu entdecken und individuell stärken zu können, so dass derjenige kompetent, authentisch nach seinen ihm nun zugänglichen Anlagen voller Kraft erfolgreich unterrichten kann. Kurz gesagt:

Interview Teil 2
Yoga ganzheitlich –
tiefgehend und befreiend
erlebbar !
Folgt Ihr einer vorgeschriebenen Yogatradition ?
Folgt Ihr einer vorgeschriebenen Yogatradition ?

Durch unseren langjährigen und vielseitigen Hintergrund folgen wir keiner vorgegebenen, einseitigen oder dogmatischen Yogalehre. Wir praktizieren die undogmatische Lehre P. Yoganandas. Da die indischen Yogaschriften-und Lehren unendlich vielfältig und daher sehr unterschiedlich in ihren Aussagen sind, sehen wir es als unsere Aufgabe, weitaus tiefer in östlichen und auch westlichen Geisteswissenschaften zu forschen. Auch deshalb war ich über 3 Jahre in Indien. Das heißt wir bieten aus unserem Erfahrungsschatz umfangreiche und bewährte „Werkzeuge“ an, die der Teilnehmer an sich erprobt und nur das annimmt und für sich nutzt was ihm guttut und weiterbringt.

Wir konzipieren jede Ausbildung neu nach den eingebrachten Interessen, Bedürfnissen und natürlichen Gegebenheiten der Teilnehmer, so dass möglichst jeder „sein eigenes, seinem innersten Wesen entsprechendes Yoga“ frei und voll entwickeln kann. Das heißt wir gehen wie in der klassisch-indischen Yogatradition des Unterrichtens, persönlich und behutsam auf die schlummernden Fähigkeiten und Stärken ein, erwecken und fördern diese im achtsamen Miteinander durch Einbeziehen der vier Grundarten des Yoga, vor allem der des Herzensweges, genannt Bhakti-Yoga.

Folgt Ihr einer vorgeschriebenen Yogatradition ?
Wo siehst Du darin den Sinn und Nutzen ?

In einer bewegten Zeit wie der heutigen ist es wichtig zu erkennen, dass wir nicht hilflose Opfer sind oder machtlos, wenn wir lernen unsere innewohnenden Potenziale zu erkennen und unser Licht scheinen lassen und nicht unter den Scheffel stellen. Es gibt eine wissenschaftliche Studie der zufolge viertausend Menschen durch Meditation in Washington D.C.(1994) während eines Monats die Kriminalitätsrate nachweislich um ein Vielfaches senken konnten!

Viele an unserer Yogaschule ausgebildeten Yogalehrerinnen erkennen rückblickend wie sie vor der Ausbildung „dagestanden sind und wie sie jetzt dastehen“, selbstbewusster, eigenverantwortlicher, kreativer, den Menschen zugewandter und nicht nur körperlich fitter.

Folgt Ihr einer vorgeschriebenen Yogatradition ?
Wie bist Du zum Yoga gekommen ?

Zunächst aus gesundheitlichen Gründen. Ich hatte bis 20 eine eher kränkliche Konstitution. In meiner damaligen Ausbildung zum chemisch-technischen Assistenten hatte ich immer wieder starke Kopfschmerzen. Mit 16 brachte ich mir das Autogene Training nach den Übungsanleitungen von Prof. Schulz bei. Nach jeder Anwendung verspürte ich eine grundlegende Besserung bis sie vollkommen verschwanden. Als ich herausfand, dass er dieses Training mit fernöstlichen Meditations- Atem- und Entspannungstechniken praktisch aus dem Yoga entwickelt hatte, „verschlang“ ich geradezu mein erstes Yogabuch und praktizierte regelmässig begeistert Yogaübungen.

Um professionellen Yogaunterricht zu nehmen, musste ich damals von Freising nach München fahren, da ich dort erstmals um 1976 ein tiefer fundiertes Unterrichtsangebot wahrnehmen konnte. Als ich dann meinen Schulfreund der als Masseur arbeitete, für Yoga gewinnen konnte, meinte er nach einem Jahr des Übens: „Bei manchen Patienten komme ich mit dem massieren nicht weiter, die schicke ich zu Dir, damit Du ihnen beibringst sich selbst zu helfen“. So bot ich 1979 meinen ersten Yogagruppenunterricht an, allerdings noch ohne ein ausgebildeter Yogalehrer zu sein.

Nach einiger Zeit merkten mein Freund und ich, dass sich hinter Yoga weitaus mehr verbirgt als nur körperliche Haltungs- und Entspannungstechniken. So suchten wir nach einem echten indischen Lehrer des Yoga und nach einem Jahr ernsthafter Suche wurden wir durch den Bestseller „Autobiographie eines Yogi“ Schüler des weltbekannten Meisters des Yoga: Paramahansa Yogananda.

Folgt Ihr einer vorgeschriebenen Yogatradition ?
Hattest Du keine Bedenken damit einem Guru zu verfallen und in eine Sekte zu geraten ?

Diese Möglichkeit war uns bewusst und deshalb hatten wir die Angebote vieler Lehrer diesbezüglich sorgfältig auf Geschäftemacherei und Abhängigkeiten geprüft. Da der Weg Yoganandas frei davon ist, haben wir uns für diesen entschlossen.

Folgt Ihr einer vorgeschriebenen Yogatradition ?
Was ist eine Sekte ?

Es kommt darauf an was Du mit diesem Wort verbindest. Claudia ist seit über zwanzig Jahren Schüler von P. Yogananda, ich seit 1980. Natürlich sind wir mit seiner Organisation (SRF, im internet unter www.srf.org ) verbunden, allerdings nicht dogmatisch sondern wir haben den Mut selbständig zu denken. Da meine Wurzeln im Christlichen verankert sind, sind meine drei geistigen Standbeine die Bibel, die Bhagavad-Gita und Yoganandas „Autobiographie eines Yogi“.

Ziel der Ausbildung ist keinesfalls, die Teilnehmer dazu zu bekehren, obwohl ich immer wieder seine Worte zitiere. Vielmehr liegt das Ziel der Ausbildung darin, sein eigenes Potential und seinen eigenen spirituellen Weg zu finden, wenn das Bedürfnis dazu vorhanden ist. Die Ausbildung ist eine neutrale Vorbereitung dafür, quasi ein Sprungbrett für alle höheren geistigen Wege.

Gibt es eine europäische Anerkennung ?

Eine offizielle europäische Anerkennung des Zertifikats kenne ich nicht. Für mich ist das Zertifikat lediglich ein „Schein“. Die wesentliche Anerkennung besteht für mich in der Anerkennung der Teilnehmer und das Erleben deren Fortschritte.

Ok, Du bist damit einen großen Schritt weitergegangen, was hat Dir das gebracht ?

Zunächst einmal ein tiefgehendes und nachhaltiges Erlebnis (Shaktipat) dessen, was die Lehre des Yoga außer Körperübungen noch alles bewirken kann. Das hat zu dem Bedürfnis geführt, diese außergewöhnlichen Erfahrungen auch anderen ernsthaft Interessierten zugänglich zu machen.

Ich war völlig gesund und einfach sehr glücklich. Nichts konnte mich mehr aus der Ruhe bringen oder mir Angst machen, so stark hatte mich das innere Erleben des Shaktipat gemacht.

Schließlich habe ich meine berufliche Stellung als CTA im Gymnasium aufgegeben um voller Zuversicht das Erfahrene beim unterrichten des Yoga weiter zu geben. Es war damals nicht leicht davon zu leben, denn ich hatte bereits geheiratet und unsere erste Tochter war auf dem Weg. Es war ein Sprung ins kalte Wasser, ich machte 1981 meine erste Ausbildung zum Yogalehrer, gleichzeitig arbeitete ich tagsüber in verschiedenen Jobs um abends die Kurse zu geben. Es kamen viele Herausforderungen auf mich zu, Yoga war dabei in jeder Hinsicht meine Energiequelle.

Und hat es sich bewährt ?

Und ob es das hat: 1982 fuhr ich für ein Vierteljahr nach Indien, in die Ashrams und zu den Höhlen der Yogis im Himalaya um kennen zu lernen wie Yoga dort verstanden und gelebt wird. Was mir da widerfuhr zeigte sich sehr unterschiedlich zu dem was heute bei uns im allgemeinen als Yoga unterrichtet wird. Das merkten auch meine Schüler, denn sieben Jahre danach fragten sie mich wann ich sie mit nach Indien nehme.Währenddessen gründete ich die Yogaschule Sommerland in Freising und damit leitete ich meine jährlichen Gruppenreisen „auf den Spuren der Meister des Yoga“, nach Indien. Wir praktizierten, studierten und meditierten an verschiedenen Orten der Kraft und trekkten auch zweimal hinauf zur Quelle des Ganges im Himalaya. Heutzutage umrunden wir den Berg der Yogis, den Kailash in Tibet.

Ja wir haben auch damals schon „nach den Wurzeln des Yoga gegraben“, tiefer geschürft und entdeckt, dass es noch etliche andere, wesentlich tiefergehende Wege des Yoga gibt. Diese bieten wir in unseren Ausbildungen zum ganzheitlichen Yogalehrer seit 1993 an, welche die Teilnehmer mit einer ärztlichen Prüfung und einem international gültigen Zertifikat absolvieren. Natürlich erfordert das die Voraussetzung, ca. eine Stunde oder mehr am Tag Zeit für sich selbst zu nehmen. Anschliessend ist ausreichende Kompetenz gegeben, überall auf der Welt Yoga zu unterrichten, oder in Gesundheitseinrichtungen, Erwachsenenbildungsstätten oder eine eigene Yogaschule aufzubauen.

Sind denn diese eher geistigen Yogarichtungen auch bei uns im Westen verständlich und praktikabel ?

Zunächst einmal nicht sofort. Die indische Mentalität, ihr Weltbild und Lebensweise ist schon recht verschieden zur unseren. Während wir im sogenannten „aufgeklärten“ Westen die äußere Welt erforschen, technisieren, ausbeuten und gefährden, erkannten und lebten die indischen Yogis mehr die inneren, geistigen Werte des Menschen die heutzutage dringend nötig sind um unsere Welt wieder menschlicher und gemütlicher werden zu lassen.

Heißt das, dass es erforderlich ist, die indischen Yogalehren für unser Denken erst entsprechend zu modifizieren um sie hilfreich werden zu lassen ?

Da die indischen Weisheitslehren des Yoga hauptsächlich aus Behauptungen bestehen, die nur selten erklären, was, wie und warum es funktioniert, wollte ich, um dies für uns verständlich zu machen, Psychotherapeut werden um praktikable Gemeinsamkeiten dieser gegensätzlichen Ausrichtungen zu finden und zu vermitteln. Damals ging das für mich jedoch nur über den Weg des Heilpraktikers.

Aber dank Yoga klappten auch diese intensiven Ausbildungen und deren Umsetzen in die Praxis. Ferner bin ich dankbar dass zwei meiner Töchter sich kürzlich entschlossen haben in unsere familiäre Yogalehrertradition einzusteigen. Ihre Mutter Claudia ist seit über zwei Jahrzehnten ebenfalls eine Yogini, Yogalehrerin und auch meine Lebenspartnerin, die mit mir zusammen erfolgreich unsere Yogaschule Sommerland leitet. Ihre praktische Stärke ist, die Teilnehmer fundiert für speziellere Kursangebote wie Yoga mit Kindern und Senioren, Lachyoga oder Schwangerenyoga auszubilden. Sie arbeitet gerade begeistert an der Möglichkeit, Yoga mit Tanz und Musik zu verbinden.

Magst Du uns ein bischen erzählen, wie so eine Yogafamilie im Alltag lebt ?

Wir haben gefallen gefunden an einem einfachen und sinnerfüllten yogischen Leben, naturnah am Dorfrand im Bayrischen Wald in unserem kleinen „Sommerland-Yoga-Village“, das aus vier Holzblockhäuschen mit Grasdächern besteht. Wir ernten Kürbis und Zucchini auf den Dächern, gärtnern gerne, meditieren zusammen und orientieren uns hin zu veganer Ernährung.

Wie seht ihr die Zukunft von uns Menschen im Allgemeinen?

Voll guten Mutes, obwohl wir immer wieder Engpässen auf verschiedenen Ebenen begegnen werden. Es geht dennoch bergauf, auch wenn Herausforderungen kommen und gehen – Yoga boomt seit nahezu 40 Jahren zunehmend und immer mehr machen mit, obwohl das ganzheitliche Yoga in Deutschland gerade erst die anfänglichen Hürden hinter sich gelassen hat. Gerade in spannungsreichen Zeiten wie dieser ist es wichtig die Ruhe zu bewahren, nicht in die allgemeine Angstmatrix einzusteigen, einen klaren Kopf, das Herz am rechten Fleck zu bewahren und eine wertschätzende Einstellung allen Menschen entgegen zu bringen. Vergangenes loszulassen und natürliche, menschlichere Lösungen für die globalen Herausforderungen zu finden, wird für alle Menschen existenziell wichtig.

Ich sehe Yogapraktizierende auf einem „Weg der Mitte zur inneren Mitte“ mit dem wir zunehmend Frieden in und mit uns selbst und der Welt finden können. Dadurch können wir neue Ideen für nachhaltiges Leben und transformierende Bewusstseinskräfte für ein engagiertes Umkehren der momentan fragwürdigen Richtung erfahren. Es ist durchaus möglich eine liebevollere Zukunft zu gestalten wenn viele Menschen ihre Visionen, den Glauben und das Vertrauen in das wonach sich jeder zutiefst im Innersten sehnt, eine heilere Welt, nicht aufgeben und daran arbeiten diese wohlwollenden Bewusstseinspotenziale für das „große Ganze“ auch umsetzen. Dies beginnt mit dem praktizieren mentaler und energetischer Übungsweisen wie zum Beispiel Pranaheilung, Powerpraying, Shantimantrasingen oder Heilmeditationen in Gruppen .

Interview Teil 2
Es geht im Yoga nicht nur
um Gesundheit und Fitness,
sondern auch darum, das
verlorene Urvertrauen in ein
Leben in höherer Geborgenheit,
d.h. in GOTT wieder zu entdecken.

OM SHANTI
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